Neues gefährliches Pflanzenvirus befällt Tomaten und Paprika

ToBRFV Symptome
© Dr. M. Riedel/LELF
ToBRFV Symptome
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Die ersten Ansaaten von Tomaten und Paprika sind erfolgt; viele Landwirte, aber auch Kleingärtner beobachten wieder erwartungsvoll das Wachsen der Pflanzen. Ein neues Virus könnte ihnen allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Es ist zwar für den Menschen ungefährlich, kann aber bei Tomaten, Paprika oder Peperoni große Schäden verursachen.

Die ersten Ansaaten von Tomaten und Paprika sind erfolgt; viele Landwirte, aber auch Kleingärtner beobachten wieder erwartungsvoll das Wachsen der Pflanzen. Ein neues Virus könnte ihnen allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Es ist zwar für den Menschen ungefährlich, kann aber bei Tomaten, Paprika oder Peperoni große Schäden verursachen.

© M. Noack/LELF

Das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) wird auch Jordan-Virus genannt, weil es zum ersten Mal in den Jahren 2014 und 2015 in der Gegend des Flusses Jordan aufgetreten ist. Im Herbst 2018 wurde es erstmals in Deutschland nachgewiesen. Der offizielle Name weist auf die Folgen hin, die auftreten, wenn Pflanzen mit dem Virus befallen sind: die Früchte werden braun und schrumpelig. Dies wurde in Deutschland allerdings bisher so nicht beobachtet, hier bekamen die Früchte gelbe oder orange Flecken bzw. die eigentliche rote Fruchtfarbe wurde nicht erreicht. Vor allem werden Tomaten befallen, aber auch Paprika und einige Zierpflanzen.

Das Jordan-Virus ist extrem leicht übertragbar und hat ein großes Schadpotential. Die Viren sind äußerst langlebig, auch auf glatten Oberflächen oder stark verdünnt noch hoch ansteckend und außerdem sehr hitzestabil. Es kann sowohl durch Kleidung, Haare oder Hände als auch durch Messer, Scheren, Kisten oder andere Transportgeräte übertragen werden. Besonders gefährlich sind aber infizierte Samen oder Jungpflanzen, die möglicherweise aus dem Ausland eingeführt wurden.

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Das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) wird auch Jordan-Virus genannt, weil es zum ersten Mal in den Jahren 2014 und 2015 in der Gegend des Flusses Jordan aufgetreten ist. Im Herbst 2018 wurde es erstmals in Deutschland nachgewiesen. Der offizielle Name weist auf die Folgen hin, die auftreten, wenn Pflanzen mit dem Virus befallen sind: die Früchte werden braun und schrumpelig. Dies wurde in Deutschland allerdings bisher so nicht beobachtet, hier bekamen die Früchte gelbe oder orange Flecken bzw. die eigentliche rote Fruchtfarbe wurde nicht erreicht. Vor allem werden Tomaten befallen, aber auch Paprika und einige Zierpflanzen.

Das Jordan-Virus ist extrem leicht übertragbar und hat ein großes Schadpotential. Die Viren sind äußerst langlebig, auch auf glatten Oberflächen oder stark verdünnt noch hoch ansteckend und außerdem sehr hitzestabil. Es kann sowohl durch Kleidung, Haare oder Hände als auch durch Messer, Scheren, Kisten oder andere Transportgeräte übertragen werden. Besonders gefährlich sind aber infizierte Samen oder Jungpflanzen, die möglicherweise aus dem Ausland eingeführt wurden.

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Ein Befall mit dem Jordan-Virus kann zu einem Aufwölben und zu mosaikartigen Verfärbungen der Blätter führen. (Solche Symptome werden jedoch auch von anderen Virosen hervorgerufen.) Manche Pflanzen verwelken komplett. Bei anderen führt das Virus zu Nekrosen der Kelchblätter und den erwähnten Verfärbungen der Früchte. Ein sicherer Befund kann allerdings nur durch eine Laboruntersuchung gegeben werden, ein Test dafür ist schon vorhanden.

Um die Pflanzen vor dem Jordan-Virus zu schützen empfehlen sich die gängigen Desinfektions- und Reinigungsmethoden, die von allen, die in die Nähe der Pflanzen kommen, beachtet werden müssen. Die Weiterverbreitung des Virus durch Samen oder Jungpflanzen wird EU-weit durch die Pflicht eines Pflanzengesundheitszeugnisses (bei jeglicher Einfuhr aus Drittländern außerhalb der EU) oder eines Pflanzenpasses (bei Verbringung innerhalb der EU durch Unternehmer) zu verhindern versucht.

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Ein Befall mit dem Jordan-Virus kann zu einem Aufwölben und zu mosaikartigen Verfärbungen der Blätter führen. (Solche Symptome werden jedoch auch von anderen Virosen hervorgerufen.) Manche Pflanzen verwelken komplett. Bei anderen führt das Virus zu Nekrosen der Kelchblätter und den erwähnten Verfärbungen der Früchte. Ein sicherer Befund kann allerdings nur durch eine Laboruntersuchung gegeben werden, ein Test dafür ist schon vorhanden.

Um die Pflanzen vor dem Jordan-Virus zu schützen empfehlen sich die gängigen Desinfektions- und Reinigungsmethoden, die von allen, die in die Nähe der Pflanzen kommen, beachtet werden müssen. Die Weiterverbreitung des Virus durch Samen oder Jungpflanzen wird EU-weit durch die Pflicht eines Pflanzengesundheitszeugnisses (bei jeglicher Einfuhr aus Drittländern außerhalb der EU) oder eines Pflanzenpasses (bei Verbringung innerhalb der EU durch Unternehmer) zu verhindern versucht.

© C. Wendt/LELF

Ein Kauf oder Tausch von privat zu privat sollte nur aus bekannte Quellen erfolgen, da nicht nur die eigenen Pflanzen, sondern auch die Pflanzen anderer – zum Beispiel über den Kompost – geschädigt werden können.

Im Verdachtsfall müssen die betroffenen Pflanzen getestet sowie schnell und konsequent isoliert werden. Jedes Auftreten, aber auch jeder Verdachtsfall, muss dem Pflanzenschutzdienst (Kontakt siehe rechte Spalte) gemeldet werden. Beim Pflanzenschutzdienst erhalten Sie auch weitere Informationen.

(23. März 2021)

© C. Wendt/LELF

Ein Kauf oder Tausch von privat zu privat sollte nur aus bekannte Quellen erfolgen, da nicht nur die eigenen Pflanzen, sondern auch die Pflanzen anderer – zum Beispiel über den Kompost – geschädigt werden können.

Im Verdachtsfall müssen die betroffenen Pflanzen getestet sowie schnell und konsequent isoliert werden. Jedes Auftreten, aber auch jeder Verdachtsfall, muss dem Pflanzenschutzdienst (Kontakt siehe rechte Spalte) gemeldet werden. Beim Pflanzenschutzdienst erhalten Sie auch weitere Informationen.

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Weiterführende Informationen

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