Kreuzkräuter - Fragen und Antworten

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Kreuzkräuter erkennen

  • Woran erkenne ich Frühlingskreuzkraut?

    Ein- bis überjährige Pflanze, Blätter der Rosetten sind spinnwebenartig bis wollig behaart, ungeteilt oder gelappt, Stängelblätter später auch verkahlend, Blüte ab April, leuchtend gelbe margeritenartige Blütenköpfe (mit meist 13 außen stehenden Zungenblüten, innen Röhrenblüten) in Doldentrauben, 20 innere Hüllblätter, 6-14 kurze Außenhüllblätter mit schwarzer Spitze, Wuchshöhe 20-50 cm.

    Ein- bis überjährige Pflanze, Blätter der Rosetten sind spinnwebenartig bis wollig behaart, ungeteilt oder gelappt, Stängelblätter später auch verkahlend, Blüte ab April, leuchtend gelbe margeritenartige Blütenköpfe (mit meist 13 außen stehenden Zungenblüten, innen Röhrenblüten) in Doldentrauben, 20 innere Hüllblätter, 6-14 kurze Außenhüllblätter mit schwarzer Spitze, Wuchshöhe 20-50 cm.

  • Wann blüht das Frühlingskreuzkraut?

    Blühbeginn kann bereits Mitte/ Ende April sein. Die Pflanzen wachsen ein- bis überjährig, oft Überwinterung als Blattrosette. Nach der Blüte und Samenbildung stirbt die Pflanze ab.

    Blühbeginn kann bereits Mitte/ Ende April sein. Die Pflanzen wachsen ein- bis überjährig, oft Überwinterung als Blattrosette. Nach der Blüte und Samenbildung stirbt die Pflanze ab.

  • Woran erkenne ich das Jakobskreuzkraut?

    Die zweijährige Pflanze bildet im Herbst die Rosette, treibt im Frühjahr die Blütenstängel, wird 30-120 cm hoch, die gelben Blüten erscheinen ab Ende Juni in Doldentrauben, Blütenköpfe etwa 1,5-2,3 cm Durchmesser, die 11-15 Innen-Hüllblätter haben schwarze Spitzen, die 2-5 Außenhüllblätter sind nur halb so lang und liegen eng an.

    Die zweijährige Pflanze bildet im Herbst die Rosette, treibt im Frühjahr die Blütenstängel, wird 30-120 cm hoch, die gelben Blüten erscheinen ab Ende Juni in Doldentrauben, Blütenköpfe etwa 1,5-2,3 cm Durchmesser, die 11-15 Innen-Hüllblätter haben schwarze Spitzen, die 2-5 Außenhüllblätter sind nur halb so lang und liegen eng an.

  • Wie ist die Verbreitung in Brandenburg?

    Frühlingskreuzkraut: Seit 2017 Zunahme der Verbreitung an Straßenrändern im ganzen Land, besonders betroffen sind die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Spree-Neiße; 2023 massiv auch auf landwirtschaftlichen Flächen (Ackerfutterflächen, Grünland, Gräservermehrung, Brachen).
    Jakobskreuzkraut: Hauptverbreitung im Nordwesten Brandenburgs in den Landkreisen Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Havelland und Prignitz, meist auf schlecht bewirtschafteten Wiesen und Weiden, Extensivgrünland, Industriebrachen und Stilllegungsflächen.

    Frühlingskreuzkraut: Seit 2017 Zunahme der Verbreitung an Straßenrändern im ganzen Land, besonders betroffen sind die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Spree-Neiße; 2023 massiv auch auf landwirtschaftlichen Flächen (Ackerfutterflächen, Grünland, Gräservermehrung, Brachen).
    Jakobskreuzkraut: Hauptverbreitung im Nordwesten Brandenburgs in den Landkreisen Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Havelland und Prignitz, meist auf schlecht bewirtschafteten Wiesen und Weiden, Extensivgrünland, Industriebrachen und Stilllegungsflächen.

Kreuzkräuter bekämpfen

Herbizide gegen Kreuzkräuter

  • Welche Herbizide wirken gegen Kreuzkräuter?

    Eine Anwendung von Herbiziden ist nur mit den in der jeweiligen Kultur zugelassenen Pflanzenschutzmitteln möglich. Einzelpflanzenbehandlung ist einer Flächenbehandlung vorzuziehen. Im Grünland stehen Produkte mit den Wirkstoffen Aminopyralid, Clopyralid oder MCPA zur Verfügung. Beste Wirkung wurde mit Simplex (Auflagen beachten!) erzielt, gute Teilwirkungen erreichen zum Beispiel Kinvara oder U 46 M-Fluid (als Mischpartner).

    Eine Anwendung von Herbiziden ist nur mit den in der jeweiligen Kultur zugelassenen Pflanzenschutzmitteln möglich. Einzelpflanzenbehandlung ist einer Flächenbehandlung vorzuziehen. Im Grünland stehen Produkte mit den Wirkstoffen Aminopyralid, Clopyralid oder MCPA zur Verfügung. Beste Wirkung wurde mit Simplex (Auflagen beachten!) erzielt, gute Teilwirkungen erreichen zum Beispiel Kinvara oder U 46 M-Fluid (als Mischpartner).

  • Darf ich auf Ökologisch bewirtschafteten Flächen (ÖVF) Herbizide anwenden?

    Nein.

    Nein.

  • Gibt es Ausnahmegenehmigungen für Herbizideinsatz auf Ökologisch bewirtschafteten Flächen (ÖVF)?

    Nein.

    Nein.

  • Welche Schadschwellen gelten für Herbizidanwendung auf Grünland?

    Jakobskreuzkraut: Bekämpfungsnotwendigkeit auf Wirtschaftsgrünland ab 0,1 Pflanzen je 10 m². Der Anteil der Grünmasse bei Grünlandnutzung sollte weniger als 1 Prozent ausmachen.

    In Schutzgebieten gilt ein Anteil von maximal 1 Prozent (maximal 2 bis 3 Pflanzen je 10 m²) als Orientierung.

    Jakobskreuzkraut: Bekämpfungsnotwendigkeit auf Wirtschaftsgrünland ab 0,1 Pflanzen je 10 m². Der Anteil der Grünmasse bei Grünlandnutzung sollte weniger als 1 Prozent ausmachen.

    In Schutzgebieten gilt ein Anteil von maximal 1 Prozent (maximal 2 bis 3 Pflanzen je 10 m²) als Orientierung.

  • Kann ich Grünlandflächen mit Starkbesatz umbrechen?

    Dafür ist ein Antrag beim LELF, Referat L2 erforderlich.

    Dafür ist ein Antrag beim LELF, Referat L2 erforderlich.

  • Gibt es vorbeugende Maßnahmen?

    • Optimale Flächenbewirtschaftung und regelmäßige Pflege,
    • dichte Grasnarben fördern,
    • regelmäßige Kontrolle auf einwandernde Pflanzen, Einzelpflanzen umgehend mit Wurzel ausreißen,
    • Nachsaat bei Narbenlücken.
    • Optimale Flächenbewirtschaftung und regelmäßige Pflege,
    • dichte Grasnarben fördern,
    • regelmäßige Kontrolle auf einwandernde Pflanzen, Einzelpflanzen umgehend mit Wurzel ausreißen,
    • Nachsaat bei Narbenlücken.

Gesundheitliche Risiken

  • Welche Gifte enthalten die Kreuzkräuter?

    Kreuzkräuter enthalten Pyrrolizidinalkaloide (PA), diese reichern sich in der Leber an, sind für Mensch und Tier gesundheitsschädlich und können bei Pferden und Rindern bei chronischer Aufnahme bis zum Tod führen. Alle Pflanzenteile sind giftig, die höchste Konzentration wird in der Blüte erreicht.

    Kreuzkräuter enthalten Pyrrolizidinalkaloide (PA), diese reichern sich in der Leber an, sind für Mensch und Tier gesundheitsschädlich und können bei Pferden und Rindern bei chronischer Aufnahme bis zum Tod führen. Alle Pflanzenteile sind giftig, die höchste Konzentration wird in der Blüte erreicht.

  • In welchen Lebensmitteln können sich die Pyrrolizidinalkaloide (PA) finden?

    Aufnahme möglich durch Miternten der Beikräuter, die PA enthalten, in Blattsalaten und Kräutern/Gewürzen, Kräutertees, Wildkräutern, Nahrungsergänzungsmitteln und durch Pollen im Honig.

    Aufnahme möglich durch Miternten der Beikräuter, die PA enthalten, in Blattsalaten und Kräutern/Gewürzen, Kräutertees, Wildkräutern, Nahrungsergänzungsmitteln und durch Pollen im Honig.

  • Bestehen für die Menschen gesundheitliche Risiken?

    Bestimmte Pyrrolizidinalkaloide (PA) können durch Verunreinigung mit Pflanzenteilen von PA-haltigen Pflanzen in Blattsalaten und Kräutern/Gewürzen, Kräutertees, Wildkräutern, Nahrungsergänzungsmitteln und Honig aufgenommen werden und die Leber schädigen.

    Bestimmte Pyrrolizidinalkaloide (PA) können durch Verunreinigung mit Pflanzenteilen von PA-haltigen Pflanzen in Blattsalaten und Kräutern/Gewürzen, Kräutertees, Wildkräutern, Nahrungsergänzungsmitteln und Honig aufgenommen werden und die Leber schädigen.

  • Was sind die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen?

    Die Leber ist das primäre Zielorgan bei der chronischen Aufnahme. Neben der Leber können bei langfristiger Exposition auch andere Organe, insbesondere die Lunge, geschädigt werden. In langfristigen Tierstudien hat sich zudem gezeigt, dass bestimmte 1,2-ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide ein krebserzeugendes Potenzial aufweisen.

    Die Leber ist das primäre Zielorgan bei der chronischen Aufnahme. Neben der Leber können bei langfristiger Exposition auch andere Organe, insbesondere die Lunge, geschädigt werden. In langfristigen Tierstudien hat sich zudem gezeigt, dass bestimmte 1,2-ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide ein krebserzeugendes Potenzial aufweisen.

  • Gibt es Bewertungen zu gesundheitlichen Risiken für die Menschen?

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine Bewertung möglicher gesundheitlicher Risiken durch 1,2-ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide in einigen Lebensmitteln vorgenommen: Honig, verschiedene Tees und Kräutertees, Milch und Spinat. Dabei zeigte sich, dass die Abschätzung der chronischen Gesamtexposition in den betrachteten Szenarien zu Aufnahmemengen für Kinder und Erwachsene führt, die als wenig bedenklich anzusehen sind.

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine Bewertung möglicher gesundheitlicher Risiken durch 1,2-ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide in einigen Lebensmitteln vorgenommen: Honig, verschiedene Tees und Kräutertees, Milch und Spinat. Dabei zeigte sich, dass die Abschätzung der chronischen Gesamtexposition in den betrachteten Szenarien zu Aufnahmemengen für Kinder und Erwachsene führt, die als wenig bedenklich anzusehen sind.

  • Welche Tiere sind durch Kreuzkräuter gefährdet?

    Besonders empfindlich sind Pferde und Rinder, Schafe (außer Lämmer) sind weniger empfindlich.

    Besonders empfindlich sind Pferde und Rinder, Schafe (außer Lämmer) sind weniger empfindlich.

  • Ab welcher Aufnahmemenge besteht eine Gefährdung?

    Aufgrund der mangelhaften Datenlage gibt es noch keine gesetzlich festgelegten Höchstwerte, wenige Milligramm Pyrrolizidinalkaloide können bei Aufnahme über einen längeren Zeitraum zu schweren Vergiftungen bei Pferden und Rindern, insbesondere durch Schädigung der Leber führen.

    Aufgrund der mangelhaften Datenlage gibt es noch keine gesetzlich festgelegten Höchstwerte, wenige Milligramm Pyrrolizidinalkaloide können bei Aufnahme über einen längeren Zeitraum zu schweren Vergiftungen bei Pferden und Rindern, insbesondere durch Schädigung der Leber führen.

  • Ab wieviel Pflanzen je Quadratmeter muss mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung der Tiere gerechnet werden?

    Die Datenlage dazu ist unbefriedigend, Futteraufnahme von Kreuzkräutern ist offensichtlich tierindividuell und hängt auch davon ab, ob die Weide ausreichend anderen Bewuchs aufweist. Hierzu ist keine pauschale Aussage möglich, gegebenenfalls muss im Einzelfall eine Risikobewertung durch die zuständigen Behörden erfolgen.

    Die Datenlage dazu ist unbefriedigend, Futteraufnahme von Kreuzkräutern ist offensichtlich tierindividuell und hängt auch davon ab, ob die Weide ausreichend anderen Bewuchs aufweist. Hierzu ist keine pauschale Aussage möglich, gegebenenfalls muss im Einzelfall eine Risikobewertung durch die zuständigen Behörden erfolgen.

  • Nimmt der Giftgehalt in den Futterpflanzen durch Trocknen/Silieren ab?

    Nein, die Pyrrolizidinalkaloide bauen sich während des Trocknungsprozesses kaum ab und bleiben deshalb in getrockneten Konservaten weitgehend erhalten, der bittere Geschmack geht jedoch verloren, so dass die Tiere beim Fressen nicht selektieren können. In Silagen findet durch enzymatischen Abbau eine nur geringfügige Verringerung der Pyrrolizidinalkaloide statt.

    Stark mit Kreuzkräutern befallene Flächen sind daher nicht zur Futternutzung zu verwenden.

    Nein, die Pyrrolizidinalkaloide bauen sich während des Trocknungsprozesses kaum ab und bleiben deshalb in getrockneten Konservaten weitgehend erhalten, der bittere Geschmack geht jedoch verloren, so dass die Tiere beim Fressen nicht selektieren können. In Silagen findet durch enzymatischen Abbau eine nur geringfügige Verringerung der Pyrrolizidinalkaloide statt.

    Stark mit Kreuzkräutern befallene Flächen sind daher nicht zur Futternutzung zu verwenden.

  • Wie kann der Giftgehalt in Verdachtspartien ermittelt werden?

    Dazu ist eine repräsentative Probenahme für die Laboruntersuchung auf Pyrrolizidinalkaloid-Gehalte notwendig. Es werden amtliche Futtermittelkontrollen durchgeführt. Bei Bedarf sollten Eigenkontrollen durch Tierhalter/Landwirte beziehungsweise Futtermittelunternehmer erfolgen. Labore, die Untersuchungen für Tierhalter durchführen, können bei den zuständigen Futtermittelüberwachungsbehörden erfragt werden.

    Dazu ist eine repräsentative Probenahme für die Laboruntersuchung auf Pyrrolizidinalkaloid-Gehalte notwendig. Es werden amtliche Futtermittelkontrollen durchgeführt. Bei Bedarf sollten Eigenkontrollen durch Tierhalter/Landwirte beziehungsweise Futtermittelunternehmer erfolgen. Labore, die Untersuchungen für Tierhalter durchführen, können bei den zuständigen Futtermittelüberwachungsbehörden erfragt werden.

Kreuzkräuter am Straßenrand

  • Werden Kreuzkräuter in Saatgutmischungen für Straßenbankette verwendet?

    Nein, hier wird zertifiziertes Saatgut verwendet.

    Zum Teil sind Kreuzkräuter aber noch in verschiedenen Blühmischungen enthalten.

    Nein, hier wird zertifiziertes Saatgut verwendet.

    Zum Teil sind Kreuzkräuter aber noch in verschiedenen Blühmischungen enthalten.

  • Wer ist für die Mahd der Straßenränder zuständig?

    Autobahnen: Autobahnmeistereien
    Bundes- und Landesstraßen: Straßenmeistereien
    Straßen in Städten/Gemeinden: Städte und Gemeinden
    Mahd des Extensivbereichs der Bundes- und Landesstraßen nur in Weidebereichen mit Tieren und Stallanlagen sowie an Pferdehöfen.

    Autobahnen: Autobahnmeistereien
    Bundes- und Landesstraßen: Straßenmeistereien
    Straßen in Städten/Gemeinden: Städte und Gemeinden
    Mahd des Extensivbereichs der Bundes- und Landesstraßen nur in Weidebereichen mit Tieren und Stallanlagen sowie an Pferdehöfen.

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