Vegetationsentwicklung von Niedermoorgrünland nach verschiedenen landschaftspflegerischen Maßnahmen

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Der vor fast dreißig Jahren einsetzende rapide Rückgang der Tierbestände insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern erforderte Überlegungen zum mechanischen Offenhalten des bis zu diesem Zeitpunkt futterseitig genutzten Grünlandes. Gesellschaftliches Ziel war und ist es, dem Verbuschen der über Jahrhunderte entstandenen naturräumlich wertvollen Kulturlandschaft entgegenzuwirken. Daher wurden 1992 zwei Versuche mit unterschiedlichen mechanischen Pflegemaßnahmen auf Niedermoorgrünland in Paulinenaue angelegt. Der Einfluss dieser Verfahren auf die Vegetationsentwicklung steht dabei im Vordergrund der Beobachtungen.

Zum einen wurde eine Fläche (28,5 Meter über Normal Null) mit erfolgtem Niedermoorumbruch (Tiefpflugsanddeckkultur) in der Mitte der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts ausgewählt (bis zu 1,00 bis 1,20 Meter tief = Niedermoor-Tiefpflugsanddeckkultur Tiefe = Schaffung von neben einander liegenden Sand-/Torfbalken mit darüber liegender Sanddecke von 20 bis 25 Zentimeter). In Perioden mit intensiven Niederschlägen, wie zum Beispiel Winter beziehungsweise Frühjahr oder in der Vegetation 2017, ist diese grundwasserbeeinflusste Fläche teilweise überflutet. Zum anderen sind die adäquaten Pflegemaßnahmen auf einem Sandrücken auf Niedermoor (28,7 bis 29,1 Meter über Normal Null) durchgeführt worden. Zwei Jahre vor Versuchsbeginn (1989) erfolgte auf diesen Flächen eine Ansaat mit Wiesenschwingel, Wiesenrispe und Wiesenlieschgras. Bis 1991 wurde eine Mähnutzung mit zwei bis drei Aufwüchsen durchgeführt. Um Aushagerungsprozesse beobachten zu können, wurde jegliche Düngung ab 1992 eingestellt. 1992 sind jeweils einfaktorielle randomisierte Blockanlagen mit drei Wiederholungen und einer Parzellengröße von 6 mal 25 Meter gebildet worden. Aufgrund der Direktzahlungs-Verpflichtungs-Verordnung (ab 2015 Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung) erfolgte eine Anpassung der Versuchsprüfglieder 2006 wie in Tabelle 1 dargestellt. Notwendig wurde das durch die laut Paragraf 5 (5) Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung festgelegten Mindestanforderungen an die Bodenbedeckung: „In dem Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni eines Jahres ist das Mähen oder das Zerkleinern des Aufwuchses auf den Flächen im Sinne der Absätze 1 und 4 verboten. Satz 1 gilt auch für Dauergrünlandflächen, auf denen keine Erzeugung stattfindet“.

Der vor fast dreißig Jahren einsetzende rapide Rückgang der Tierbestände insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern erforderte Überlegungen zum mechanischen Offenhalten des bis zu diesem Zeitpunkt futterseitig genutzten Grünlandes. Gesellschaftliches Ziel war und ist es, dem Verbuschen der über Jahrhunderte entstandenen naturräumlich wertvollen Kulturlandschaft entgegenzuwirken. Daher wurden 1992 zwei Versuche mit unterschiedlichen mechanischen Pflegemaßnahmen auf Niedermoorgrünland in Paulinenaue angelegt. Der Einfluss dieser Verfahren auf die Vegetationsentwicklung steht dabei im Vordergrund der Beobachtungen.

Zum einen wurde eine Fläche (28,5 Meter über Normal Null) mit erfolgtem Niedermoorumbruch (Tiefpflugsanddeckkultur) in der Mitte der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts ausgewählt (bis zu 1,00 bis 1,20 Meter tief = Niedermoor-Tiefpflugsanddeckkultur Tiefe = Schaffung von neben einander liegenden Sand-/Torfbalken mit darüber liegender Sanddecke von 20 bis 25 Zentimeter). In Perioden mit intensiven Niederschlägen, wie zum Beispiel Winter beziehungsweise Frühjahr oder in der Vegetation 2017, ist diese grundwasserbeeinflusste Fläche teilweise überflutet. Zum anderen sind die adäquaten Pflegemaßnahmen auf einem Sandrücken auf Niedermoor (28,7 bis 29,1 Meter über Normal Null) durchgeführt worden. Zwei Jahre vor Versuchsbeginn (1989) erfolgte auf diesen Flächen eine Ansaat mit Wiesenschwingel, Wiesenrispe und Wiesenlieschgras. Bis 1991 wurde eine Mähnutzung mit zwei bis drei Aufwüchsen durchgeführt. Um Aushagerungsprozesse beobachten zu können, wurde jegliche Düngung ab 1992 eingestellt. 1992 sind jeweils einfaktorielle randomisierte Blockanlagen mit drei Wiederholungen und einer Parzellengröße von 6 mal 25 Meter gebildet worden. Aufgrund der Direktzahlungs-Verpflichtungs-Verordnung (ab 2015 Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung) erfolgte eine Anpassung der Versuchsprüfglieder 2006 wie in Tabelle 1 dargestellt. Notwendig wurde das durch die laut Paragraf 5 (5) Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung festgelegten Mindestanforderungen an die Bodenbedeckung: „In dem Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni eines Jahres ist das Mähen oder das Zerkleinern des Aufwuchses auf den Flächen im Sinne der Absätze 1 und 4 verboten. Satz 1 gilt auch für Dauergrünlandflächen, auf denen keine Erzeugung stattfindet“.

Tabelle 1: Mechanische Landschaftspflege auf Niedermoorgrünland – Prüfglieder

Prüfglied 1992 - 1996 1997 - 2005 seit 2006
1 3 x Mahd (E5 / M7 / E9) 2 x Mulchen (M7 / E9) 2 x Mulchen (M7 / E9)
2 3 x Mulchen (E5 / M7 / E9) 3 x Mahd (E5 / M7 / E9) 1 x Mahd (M7)*
3 2 x Mulchen (M6 / E9) 2 x Mahd (M6 / E9) 1 x Mulchen (M7)
4 2 x Mulchen (M7 / E9) 2 x Mahd (M7 / E9) 2 x Mahd (M7 / E9)
5 Brache Brache Brache

(Klammerangaben: E – Ende beziehungsweise M - Mitte des jeweiligen Monats, * 2006-14 alle 2 Jahre danach jährlich, Mahd mit Abfuhr)

Tabelle 1: Mechanische Landschaftspflege auf Niedermoorgrünland – Prüfglieder

Prüfglied 1992 - 1996 1997 - 2005 seit 2006
1 3 x Mahd (E5 / M7 / E9) 2 x Mulchen (M7 / E9) 2 x Mulchen (M7 / E9)
2 3 x Mulchen (E5 / M7 / E9) 3 x Mahd (E5 / M7 / E9) 1 x Mahd (M7)*
3 2 x Mulchen (M6 / E9) 2 x Mahd (M6 / E9) 1 x Mulchen (M7)
4 2 x Mulchen (M7 / E9) 2 x Mahd (M7 / E9) 2 x Mahd (M7 / E9)
5 Brache Brache Brache

(Klammerangaben: E – Ende beziehungsweise M - Mitte des jeweiligen Monats, * 2006-14 alle 2 Jahre danach jährlich, Mahd mit Abfuhr)

Zu Anlagebeginn 1992 waren die Unterschiede in der Artenzusammensetzung zwischen den Prüfgliedern auf dem jeweiligen beschriebenen Standort geringfügig. Auf der Tiefpflugsanddeckkultur dominierte Wiesenschwingel. Abweichend davon waren auf den feucht-nassen Teilbereichen 25 Prozent Rohrglanzgras beziehungsweise Behaarte Segge bereits vorhanden. Auf dem Sandrücken bildeten Wiesenschwingel und Wiesenrispe den Hauptertragsanteil. Quecke trat vereinzelt, Brennnessel in Teilbereichen etwas stärker auf (dritte Wiederholung). In der Folgezeit veränderte sich die Bestandeszusammensetzung auf Grund der mit unterschiedlichen Maßnahmen eingeschränkten Bewirtschaftung (vergleiche Tabelle 1) in Wechselwirkung mit extremen Jahreswitterungen und kleinräumig differierenden Standortgegebenheiten. Die Arten der Grünlandgesellschaften wie Wiesenschwingel und Wiesenrispe wurden teilweise und die der Frischwiesen wie Löwenzahn und Weißklee völlig verdrängt (siehe Jahresberichte Baeck 2007, 2013). Auf der Tiefpflugsanddeckkultur dominierten 2007 (feuchtes Jahr mit hohen Grundwasserständen) Röhrichte mit Rohrglanzgras von 40 bis 90 Prozent Ertragsanteilen und Arten der Flutrasen (Wasserschwaden 5 bis 30 Prozent). Allgemein waren das auch 2018 die Hauptbestandesbildner was in der Abbildung 1 ersichtlich ist. In Abhängigkeit der Jahresniederschlagsereignisse variierten offenbar die Ertragsanteile für Wasserschwaden. Nach dem Trockenjahr 2012 wurden im Folgejahr nur Anteile von 0 bis 10 Prozent, dagegen 2018 nach dem extrem niederschlagsreichen Vorjahr 40 Prozent (Abbildung 1) in der Brache – in einem Teilbereich bis 90 Prozent  - ermittelt.

Zu Anlagebeginn 1992 waren die Unterschiede in der Artenzusammensetzung zwischen den Prüfgliedern auf dem jeweiligen beschriebenen Standort geringfügig. Auf der Tiefpflugsanddeckkultur dominierte Wiesenschwingel. Abweichend davon waren auf den feucht-nassen Teilbereichen 25 Prozent Rohrglanzgras beziehungsweise Behaarte Segge bereits vorhanden. Auf dem Sandrücken bildeten Wiesenschwingel und Wiesenrispe den Hauptertragsanteil. Quecke trat vereinzelt, Brennnessel in Teilbereichen etwas stärker auf (dritte Wiederholung). In der Folgezeit veränderte sich die Bestandeszusammensetzung auf Grund der mit unterschiedlichen Maßnahmen eingeschränkten Bewirtschaftung (vergleiche Tabelle 1) in Wechselwirkung mit extremen Jahreswitterungen und kleinräumig differierenden Standortgegebenheiten. Die Arten der Grünlandgesellschaften wie Wiesenschwingel und Wiesenrispe wurden teilweise und die der Frischwiesen wie Löwenzahn und Weißklee völlig verdrängt (siehe Jahresberichte Baeck 2007, 2013). Auf der Tiefpflugsanddeckkultur dominierten 2007 (feuchtes Jahr mit hohen Grundwasserständen) Röhrichte mit Rohrglanzgras von 40 bis 90 Prozent Ertragsanteilen und Arten der Flutrasen (Wasserschwaden 5 bis 30 Prozent). Allgemein waren das auch 2018 die Hauptbestandesbildner was in der Abbildung 1 ersichtlich ist. In Abhängigkeit der Jahresniederschlagsereignisse variierten offenbar die Ertragsanteile für Wasserschwaden. Nach dem Trockenjahr 2012 wurden im Folgejahr nur Anteile von 0 bis 10 Prozent, dagegen 2018 nach dem extrem niederschlagsreichen Vorjahr 40 Prozent (Abbildung 1) in der Brache – in einem Teilbereich bis 90 Prozent  - ermittelt.

Allerdings ist hier offenbar weniger die Bewirtschaftung als der Standort mit stehendem Wasser über einen längeren Zeitraum entscheidend. Die rückläufige Tendenz des Wasserschwadens in den deutlich trockneren Folgejahren 2019/20, 2020/21 und 2021/22 (Abbildung 1) wurde durch erhöhte Anteile von Brennnessel und Distel spec. ausgeglichen (Brache). Rohrglanzgras nimmt in den anderen Prüfgliedern der Tiefpflugsanddeckkultur in den Folgejahren tendenziell ab. Stattdessen wurde mit der Wechselwirkung Standort/Bewirtschaftung/Witterung die Brennnessel durch das Mulchen beziehungsweise das Wollige Honiggras durch das Mähen gefördert.

Auf dem Sandrücken dominierten unter Mulch- und Mahdnutzung Wolliges Honiggras und Glatthafer als wesentliche Hauptbestandsbildner (Abbildung 2). In der Brache wurden weiterhin nitrophile Arten wie Quecke, Brennnessel, Labkraut spec. sowie 2020 und 2021 die Gewöhnliche Krause Distel mit höheren Anteilen erfasst. In Einzelparzellen der Brache traten 2020 erhöhte Anteile (bis 30 Prozent) der invasiven Orientalischen Zackenschote auf, die in den beiden Folgejahren danach marginal vorhanden waren.

Die Unterschiede im Arteninventar und deren Ertragsanteile zwischen den Prüfgliedern und Standorten werden am Beispiel des Jahres 2022 (Abbildung 3) deutlicher. Dieses gilt insbesondere auch für bisher nicht benannte Arten.

Allerdings ist hier offenbar weniger die Bewirtschaftung als der Standort mit stehendem Wasser über einen längeren Zeitraum entscheidend. Die rückläufige Tendenz des Wasserschwadens in den deutlich trockneren Folgejahren 2019/20, 2020/21 und 2021/22 (Abbildung 1) wurde durch erhöhte Anteile von Brennnessel und Distel spec. ausgeglichen (Brache). Rohrglanzgras nimmt in den anderen Prüfgliedern der Tiefpflugsanddeckkultur in den Folgejahren tendenziell ab. Stattdessen wurde mit der Wechselwirkung Standort/Bewirtschaftung/Witterung die Brennnessel durch das Mulchen beziehungsweise das Wollige Honiggras durch das Mähen gefördert.

Auf dem Sandrücken dominierten unter Mulch- und Mahdnutzung Wolliges Honiggras und Glatthafer als wesentliche Hauptbestandsbildner (Abbildung 2). In der Brache wurden weiterhin nitrophile Arten wie Quecke, Brennnessel, Labkraut spec. sowie 2020 und 2021 die Gewöhnliche Krause Distel mit höheren Anteilen erfasst. In Einzelparzellen der Brache traten 2020 erhöhte Anteile (bis 30 Prozent) der invasiven Orientalischen Zackenschote auf, die in den beiden Folgejahren danach marginal vorhanden waren.

Die Unterschiede im Arteninventar und deren Ertragsanteile zwischen den Prüfgliedern und Standorten werden am Beispiel des Jahres 2022 (Abbildung 3) deutlicher. Dieses gilt insbesondere auch für bisher nicht benannte Arten.

2018 war der Anteil nicht bestimmbarer Arten aufgrund der extremen und langanhaltenden Trockenheit seit April sehr hoch (Sandrücken bis 25 Prozent). Um einen hohen Anteil an erkennbaren Arten festzustellen, wird die Ertragsanteilschätzung im Zeitraum Anfang bis Mitte Juni vorgenommen. Siebzig bis maximal neunzig Prozent Ertragsanteile können Hauptbestandsbildner zugeordnet werden. Das sind auf der Tiefpflugsandeckkultur drei bis fünf und auf dem Sandrücken fünf bis maximal sieben Arten, die mindestens in einem der vier Jahre mit größer als zehn Prozent Ertragsanteilen vorhanden waren. Bei der Mahdnutzung war die Artenanzahl auf beiden Standorten höher als beim Mulchen (Tabelle 2).

2018 war der Anteil nicht bestimmbarer Arten aufgrund der extremen und langanhaltenden Trockenheit seit April sehr hoch (Sandrücken bis 25 Prozent). Um einen hohen Anteil an erkennbaren Arten festzustellen, wird die Ertragsanteilschätzung im Zeitraum Anfang bis Mitte Juni vorgenommen. Siebzig bis maximal neunzig Prozent Ertragsanteile können Hauptbestandsbildner zugeordnet werden. Das sind auf der Tiefpflugsandeckkultur drei bis fünf und auf dem Sandrücken fünf bis maximal sieben Arten, die mindestens in einem der vier Jahre mit größer als zehn Prozent Ertragsanteilen vorhanden waren. Bei der Mahdnutzung war die Artenanzahl auf beiden Standorten höher als beim Mulchen (Tabelle 2).

Tabelle 2: Kennzahlen für Standorte und Pflanzenbestände - Feuchtezahl (nach Ellenberg et al. 1992) und Futterwertzahl (nach Klapp et al. 1953) sowie Artenanzahl, Mittelwerte der untersuchten Jahre 2018/20/21/22

Prüfglied 1 2 3 4 5
Standort/Kennzahl 2x Mulchen 1x Mahd 1x Mulchen 2x Mahd Brache
Tiefpflugsanddeckkultur
Feuchtezahl 6,5 7,2 7,3 6,8 7,3
Futterwertzahl 4,8 4,1 4,3 4,4 3,1
Artenanzahl
maximal (Prüfglied*Jahr) 14 18 13 17 13
Durchschnitt der Jahre 11,0 15,8 11,0 16,3 12,3
<10 % Ertragsanteile 8,0 13,0 8,8 14,5 9,5
Sandrücken auf Niedermoor
Feuchtezahl 5,4 5,6 5,3 5,7 5,3
Futterwertzahl 5,2 4,6 5,3 4,7 3,7
Artenanzahl
maximal (Prüfglied*Jahr) 23 27 23 27 21
Durchschnitt der Jahre 19,0 20,8 19,5 22,5 19,7
<10 % Ertragsanteile 16,0 18,8 15,8 20,5 16,3

Artenzahl maximal (Prüfglied*Jahr) = aufgetretene maximale Anzahl der Arten in einem der vier untersuchten Jahre (2018/20/21/22) ohne Bedingung des stetigen Auftretens der Arten in den Wiederholungen

Tabelle 2: Kennzahlen für Standorte und Pflanzenbestände - Feuchtezahl (nach Ellenberg et al. 1992) und Futterwertzahl (nach Klapp et al. 1953) sowie Artenanzahl, Mittelwerte der untersuchten Jahre 2018/20/21/22

Prüfglied 1 2 3 4 5
Standort/Kennzahl 2x Mulchen 1x Mahd 1x Mulchen 2x Mahd Brache
Tiefpflugsanddeckkultur
Feuchtezahl 6,5 7,2 7,3 6,8 7,3
Futterwertzahl 4,8 4,1 4,3 4,4 3,1
Artenanzahl
maximal (Prüfglied*Jahr) 14 18 13 17 13
Durchschnitt der Jahre 11,0 15,8 11,0 16,3 12,3
<10 % Ertragsanteile 8,0 13,0 8,8 14,5 9,5
Sandrücken auf Niedermoor
Feuchtezahl 5,4 5,6 5,3 5,7 5,3
Futterwertzahl 5,2 4,6 5,3 4,7 3,7
Artenanzahl
maximal (Prüfglied*Jahr) 23 27 23 27 21
Durchschnitt der Jahre 19,0 20,8 19,5 22,5 19,7
<10 % Ertragsanteile 16,0 18,8 15,8 20,5 16,3

Artenzahl maximal (Prüfglied*Jahr) = aufgetretene maximale Anzahl der Arten in einem der vier untersuchten Jahre (2018/20/21/22) ohne Bedingung des stetigen Auftretens der Arten in den Wiederholungen

Dabei ist die gesamte Artenanzahl auf der feuchteren Tiefpflugsanddeckkultur deutlich geringer als auf dem trockeneren Sandrücken. Rohrglanzgras als Hauptbestandsbildner behindert durch eine hohe Deckung und demzufolge Lichtmangel andere Arten sehr stark in der Entwicklung.

Arten, die unter zehn Prozent Ertragsanteile aufwiesen, sind mit 73 bis 91 Prozent am Arteninventar beteiligt. Dieses sind zum Teil Einzel- beziehungsweise wenige Exemplare wie zum Beispiel die Taglichtnelke, als auch teilweise flächendeckende niedrigwüchsige Arten ohne Ertragsfunktion wie das Gänsefingerkraut. Letzteres wie aber auch 2018 die bonitierten Arten Blutweiderich und Wiesenalant sowie 2021 in den Prüfgliedern Mahd die Kuckuckslichtnelke (Rote Liste Art, aber ungefährdet) zeugen von biodiversen Zuständen und sind neben dem Rohrschwingel Zeiger für starken Wechsel in der Bodenfeuchte.

Die ermittelte Feuchtezahl als eine der ökologischen Kennzahlen von Grünlandbeständen verdeutlicht, dass sich auf der Tiefpflugsanddeckkultur frische und feuchtigkeitsliebende und auf dem Sandrücken frische- bis trockenheitsliebende Arten angesiedelt haben. Während als Hauptbestandsbildner auf der Tiefpflugsanddeckkultur nur Wiesenrispe als Untergras mit einem höheren Futterwert auftrat, kommt auf dem Sandrücken der Glatthafer mit zum Teil fünfunddreißig Prozent Ertragsanteilen mit einer bedingt besseren Futterqualität hinzu (Abbildung 2, Tabelle 2). Aus den höheren Anteilen von Glatthafer resultiren höhere Futterwertzahlen auf den gemulchten Flächen gegenüber der Mahd. Falls die Landschaftspflege mit Technik nicht möglich ist, können diese Aufwüchse mit einer Futterwertzahl von fünf maximal nur von genügsamen Tieren mit geringem Leistungsbedarf wie Schafe verwertet werden.

Dabei ist die gesamte Artenanzahl auf der feuchteren Tiefpflugsanddeckkultur deutlich geringer als auf dem trockeneren Sandrücken. Rohrglanzgras als Hauptbestandsbildner behindert durch eine hohe Deckung und demzufolge Lichtmangel andere Arten sehr stark in der Entwicklung.

Arten, die unter zehn Prozent Ertragsanteile aufwiesen, sind mit 73 bis 91 Prozent am Arteninventar beteiligt. Dieses sind zum Teil Einzel- beziehungsweise wenige Exemplare wie zum Beispiel die Taglichtnelke, als auch teilweise flächendeckende niedrigwüchsige Arten ohne Ertragsfunktion wie das Gänsefingerkraut. Letzteres wie aber auch 2018 die bonitierten Arten Blutweiderich und Wiesenalant sowie 2021 in den Prüfgliedern Mahd die Kuckuckslichtnelke (Rote Liste Art, aber ungefährdet) zeugen von biodiversen Zuständen und sind neben dem Rohrschwingel Zeiger für starken Wechsel in der Bodenfeuchte.

Die ermittelte Feuchtezahl als eine der ökologischen Kennzahlen von Grünlandbeständen verdeutlicht, dass sich auf der Tiefpflugsanddeckkultur frische und feuchtigkeitsliebende und auf dem Sandrücken frische- bis trockenheitsliebende Arten angesiedelt haben. Während als Hauptbestandsbildner auf der Tiefpflugsanddeckkultur nur Wiesenrispe als Untergras mit einem höheren Futterwert auftrat, kommt auf dem Sandrücken der Glatthafer mit zum Teil fünfunddreißig Prozent Ertragsanteilen mit einer bedingt besseren Futterqualität hinzu (Abbildung 2, Tabelle 2). Aus den höheren Anteilen von Glatthafer resultiren höhere Futterwertzahlen auf den gemulchten Flächen gegenüber der Mahd. Falls die Landschaftspflege mit Technik nicht möglich ist, können diese Aufwüchse mit einer Futterwertzahl von fünf maximal nur von genügsamen Tieren mit geringem Leistungsbedarf wie Schafe verwertet werden.

Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass mit einmaliger Landschaftspflege entsprechend den Vorgaben der Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung bewirtschaftete Grünlandflächen (Prüfglied 2 und 3) offengehalten werden konnten. Insbesondere ist das bei mineralischen Standorten entscheidend, da das Risiko einer Verbuschung weitaus größer zu bewerten ist, als auf den hier geprüften Niedermoorstandort. Diese Versuche werden aufgrund der sich abzeichnenden Veränderungen und zunehmender extremer Jahreswitterungen auch weiterhin in die Beobachtung einbezogen. Ein ökonomischer Vergleich der Varianten, insbesondere zwischen den Varianten Mulchen mit Verbleib des Aufwuchses gegenüber Mahd mit Abfuhr, sind für eine umfassende Wertung in einer Gesamtbetrachtung folgend notwendig.

Das gesellschaftliche Anliegen, Kulturlandschaften wie beispielsweise auch Heideflächen, mit artenreichen und biodiversen Pflanzenbeständen zu erhalten, beinhaltet weiterhin Diskussionsbedarf. Bei der Notwendigkeit, diese hochsensiblen Biotope zu schützen und einem Verbuschen entgegenzuwirken, hat auch eine gleichmäßige großräumige „Beweidung“ als Hutung unter anderem mit Schafen seine Berechtigung. Diese Verfahren sollten auch im Sinne zunehmender Energieknappheit und dadurch zu erwartender Kostensteigerungen bei mechanischen Pflegeleistungen einen höheren Stellenwert einnehmen.

Weitere Informationen zum Thema Ackerfutter und Grünland sind zu finden unter:

Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass mit einmaliger Landschaftspflege entsprechend den Vorgaben der Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung bewirtschaftete Grünlandflächen (Prüfglied 2 und 3) offengehalten werden konnten. Insbesondere ist das bei mineralischen Standorten entscheidend, da das Risiko einer Verbuschung weitaus größer zu bewerten ist, als auf den hier geprüften Niedermoorstandort. Diese Versuche werden aufgrund der sich abzeichnenden Veränderungen und zunehmender extremer Jahreswitterungen auch weiterhin in die Beobachtung einbezogen. Ein ökonomischer Vergleich der Varianten, insbesondere zwischen den Varianten Mulchen mit Verbleib des Aufwuchses gegenüber Mahd mit Abfuhr, sind für eine umfassende Wertung in einer Gesamtbetrachtung folgend notwendig.

Das gesellschaftliche Anliegen, Kulturlandschaften wie beispielsweise auch Heideflächen, mit artenreichen und biodiversen Pflanzenbeständen zu erhalten, beinhaltet weiterhin Diskussionsbedarf. Bei der Notwendigkeit, diese hochsensiblen Biotope zu schützen und einem Verbuschen entgegenzuwirken, hat auch eine gleichmäßige großräumige „Beweidung“ als Hutung unter anderem mit Schafen seine Berechtigung. Diese Verfahren sollten auch im Sinne zunehmender Energieknappheit und dadurch zu erwartender Kostensteigerungen bei mechanischen Pflegeleistungen einen höheren Stellenwert einnehmen.

Weitere Informationen zum Thema Ackerfutter und Grünland sind zu finden unter:

Dank: Diese Versuche wurden von Frau Dr. Irene Baeck von 1992 bis 2017 betreut. Die technische Durchführung erfolgt durch die Kollegen der Prüfstation Paulinenaue unter der Leitung von Herrn J. Wacker.

Dank: Diese Versuche wurden von Frau Dr. Irene Baeck von 1992 bis 2017 betreut. Die technische Durchführung erfolgt durch die Kollegen der Prüfstation Paulinenaue unter der Leitung von Herrn J. Wacker.