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Phytopathologische Diagnostik

Thrips setosus
© LELF
Thrips setosus
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Ohne eine genaue und differenzierte Untersuchung und Diagnostik ist eine gezielte Einleitung von Maßnahmen gegen Schadorganismen an Pflanzen nicht möglich. Die labordiagnostischen Untersuchungen an Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen auf biologische Schadursachen, wie Krankheiten und Schädlinge, sind Grundvoraussetzung für einen umweltgerechten Pflanzenschutz und die Durchführung pflanzengesundheitlicher Maßnahmen bei der Einfuhr und dem Verbringen pflanzlicher Sendungen in die Europäische Union beziehungsweise innerhalb der Europäischen Union sowie beim Export.

Ohne eine genaue und differenzierte Untersuchung und Diagnostik ist eine gezielte Einleitung von Maßnahmen gegen Schadorganismen an Pflanzen nicht möglich. Die labordiagnostischen Untersuchungen an Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen auf biologische Schadursachen, wie Krankheiten und Schädlinge, sind Grundvoraussetzung für einen umweltgerechten Pflanzenschutz und die Durchführung pflanzengesundheitlicher Maßnahmen bei der Einfuhr und dem Verbringen pflanzlicher Sendungen in die Europäische Union beziehungsweise innerhalb der Europäischen Union sowie beim Export.

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Phytopathologische Untersuchungen

In der Phytopathologie werden pflanzengesundheitliche Untersuchungen für den amtlichen Pflanzenschutzdienst sowie für die Saatenanerkennungsstelle des Landes Brandenburg durchgeführt. Das beinhaltet Diagnosen von biotischen Schadursachen geschädigter Kulturpflanzen im Rahmen von Monitorings und Schaderregerüberwachungen sowie die Attestierung der Befallsfreiheit bei pflanzlicher Handels- und Vermehrungsware. Die dabei erstellten Befunde dienen als Grundlage des Pflanzenschutzdienstes zur Bewertung der phytosanitären Situation im Land Brandenburg sowie für Beratung und Entscheidungen über Notwendigkeit, Art und Umfang von Pflanzenschutz- und/oder Hygienemaßnahmen.

In der Phytopathologie werden pflanzengesundheitliche Untersuchungen für den amtlichen Pflanzenschutzdienst sowie für die Saatenanerkennungsstelle des Landes Brandenburg durchgeführt. Das beinhaltet Diagnosen von biotischen Schadursachen geschädigter Kulturpflanzen im Rahmen von Monitorings und Schaderregerüberwachungen sowie die Attestierung der Befallsfreiheit bei pflanzlicher Handels- und Vermehrungsware. Die dabei erstellten Befunde dienen als Grundlage des Pflanzenschutzdienstes zur Bewertung der phytosanitären Situation im Land Brandenburg sowie für Beratung und Entscheidungen über Notwendigkeit, Art und Umfang von Pflanzenschutz- und/oder Hygienemaßnahmen.

  • Übersicht 2022 bis 2024

    Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2024 wurden insgesamt 41.755 verschiedene Einzeluntersuchungen auf Schadorganismen an Pflanzen, Pflanzenteilen, Saatgut oder Bodensubstraten durchgeführt. Dabei lagen auch 2024 die Schwerpunkte der Arbeit bei den Routineuntersuchungen für die Monitorings der Pflanzengesundheitskontrolle und des Gartenbaus, der Schaderregerüberwachung im Ackerbau sowie Gesundheitsuntersuchungen im Rahmen der Saat- und Pflanzgutanerkennung.

    Im Zeitraum von Januar bis Dezember 2024 wurden insgesamt 41.755 verschiedene Einzeluntersuchungen auf Schadorganismen an Pflanzen, Pflanzenteilen, Saatgut oder Bodensubstraten durchgeführt. Dabei lagen auch 2024 die Schwerpunkte der Arbeit bei den Routineuntersuchungen für die Monitorings der Pflanzengesundheitskontrolle und des Gartenbaus, der Schaderregerüberwachung im Ackerbau sowie Gesundheitsuntersuchungen im Rahmen der Saat- und Pflanzgutanerkennung.

    Tabelle U.24.1: Eingesandte Untersuchungsproben im Referat L3 Fachgebiet 2 Phytopathologie, 2022-2024

    Zuordnungen/Fachbereich Jahr Bakteriologie Entomologie Mykologie Nematologie Virologie Summe
    Andere Proben 2022 0
    2023 5 3 1 9
    2024 6 7 5 1 4 23
    Kartoffeln 2022 506 4 1 45 251 807
    2023 487 1 36 247 771
    2024 483 1 1 47 46 578
    L2 Ackerbau/Grünland 2022 0
    2023 0
    2024 3 3
    L3 Intern 2022 6 37 93 1 22 159
    2023 2 11 42 11 3 69
    2024 1 8 9 6 15 39
    L3 Saatgutanerkennung 2022 4 37 41
    2023 6 55 61
    2024 1 14 53 1 69
    P3 Monitoring 2022 91 167 105 6 184 553
    2023 77 127 228 2 27 461
    2024 68 91 194 4 69 426
    P4 Befallsmonitoring 2022 20 1 21
    2023 3 189 24 3 111 330
    2024 1 22 2 56 81
    P4 EU-Erhebung 2022 11 23 6 5 152 197
    2023 31 31 6 8 119 195
    2024 23 53 32 8 201 317
    P4 Export 2022 6 23 5 1 35
    2023 2 30 11 42 85
    2024 10 5 1 4 20
    P4 Forst 2022 7 55 62
    2023 15 84 99
    2024 47 47
    P4 Import 2022 15 2 17
    2023 73 120 34 11 238
    2024 94 34 11 11 150
    P4 Kiefernholznematode 2022 1 23 24
    2023 1 25 26
    2024 31 31
    P4 Unternehmerkontrolle 2022 2 5 7 60 74
    2023 7 7 17 9 32 72
    2024 3 3 5 70 81
    Schaderregerüberwachung 2022 40 124 95 2 79 340
    2023 15 105 99 2 34 255
    2024 38 117 90 1 74 320
    Summe 2022 662 423 357 139 749 2.330
    2023 697 632 535 191 616 2.671
    2024 717 361 410 157 541 2.186

    Tabelle U.24.1: Eingesandte Untersuchungsproben im Referat L3 Fachgebiet 2 Phytopathologie, 2022-2024

    Zuordnungen/Fachbereich Jahr Bakteriologie Entomologie Mykologie Nematologie Virologie Summe
    Andere Proben 2022 0
    2023 5 3 1 9
    2024 6 7 5 1 4 23
    Kartoffeln 2022 506 4 1 45 251 807
    2023 487 1 36 247 771
    2024 483 1 1 47 46 578
    L2 Ackerbau/Grünland 2022 0
    2023 0
    2024 3 3
    L3 Intern 2022 6 37 93 1 22 159
    2023 2 11 42 11 3 69
    2024 1 8 9 6 15 39
    L3 Saatgutanerkennung 2022 4 37 41
    2023 6 55 61
    2024 1 14 53 1 69
    P3 Monitoring 2022 91 167 105 6 184 553
    2023 77 127 228 2 27 461
    2024 68 91 194 4 69 426
    P4 Befallsmonitoring 2022 20 1 21
    2023 3 189 24 3 111 330
    2024 1 22 2 56 81
    P4 EU-Erhebung 2022 11 23 6 5 152 197
    2023 31 31 6 8 119 195
    2024 23 53 32 8 201 317
    P4 Export 2022 6 23 5 1 35
    2023 2 30 11 42 85
    2024 10 5 1 4 20
    P4 Forst 2022 7 55 62
    2023 15 84 99
    2024 47 47
    P4 Import 2022 15 2 17
    2023 73 120 34 11 238
    2024 94 34 11 11 150
    P4 Kiefernholznematode 2022 1 23 24
    2023 1 25 26
    2024 31 31
    P4 Unternehmerkontrolle 2022 2 5 7 60 74
    2023 7 7 17 9 32 72
    2024 3 3 5 70 81
    Schaderregerüberwachung 2022 40 124 95 2 79 340
    2023 15 105 99 2 34 255
    2024 38 117 90 1 74 320
    Summe 2022 662 423 357 139 749 2.330
    2023 697 632 535 191 616 2.671
    2024 717 361 410 157 541 2.186

    Schaderreger, die besonderen Untersuchungsaufwand verursacht haben, werden im Folgenden dargestellt.

    Schaderreger, die besonderen Untersuchungsaufwand verursacht haben, werden im Folgenden dargestellt.

  • Diplodia sp.

    Im Juli und August 2021 wurden in der phytopathologischen Diagnoseeinrichtung des LELF geschädigte Apfelbaumtriebe untersucht. Die Symptomatik an den Trieben kennzeichnete sich durch stark welkende Blütenstände (Abbildung D.21.1). Bei allen Proben wurde im Bereich der welken Blütenstängel und teilweise auf den dazugehörigen Zweigen, ein Befall mit Diplodia seriata beziehungsweise Diplodia sp. mittels Sequenzanalyse und mikroskopischer Untersuchungen nachgewiesen (Abbildung D.21.2). Verschiedene Diplodia Arten sind an Apfelbäumen als Erreger des schwarzen Rindenbrandes bekannt.

    Im Juli und Oktober 2021 wurden des weiteren Nadelgehölzproben (Kiefer und Tanne) aus den Gemarkungen Templin, Glindow und Tremmen untersucht, deren Symptome Verbräunungen und das Absterben von Trieben bis hin zum Absterben ganzer Bäumen waren. Auch hier wurde ein massiver Befall der Nadeln (Abbildung D.21.3 - 6), Zapfen und der Zweige mit Schaderregern der Gattung Diplodia sp. mittels mikroskopischer Untersuchung nachgewiesen. Diplodia gilt als primärer Verursacher des Diplodia-Triebsterben an Nadelgehölzen. Es handelt sich aber meist um andere Diplodia-Arten als bei den Obstgehölzen.

    Im Juli und August 2021 wurden in der phytopathologischen Diagnoseeinrichtung des LELF geschädigte Apfelbaumtriebe untersucht. Die Symptomatik an den Trieben kennzeichnete sich durch stark welkende Blütenstände (Abbildung D.21.1). Bei allen Proben wurde im Bereich der welken Blütenstängel und teilweise auf den dazugehörigen Zweigen, ein Befall mit Diplodia seriata beziehungsweise Diplodia sp. mittels Sequenzanalyse und mikroskopischer Untersuchungen nachgewiesen (Abbildung D.21.2). Verschiedene Diplodia Arten sind an Apfelbäumen als Erreger des schwarzen Rindenbrandes bekannt.

    Im Juli und Oktober 2021 wurden des weiteren Nadelgehölzproben (Kiefer und Tanne) aus den Gemarkungen Templin, Glindow und Tremmen untersucht, deren Symptome Verbräunungen und das Absterben von Trieben bis hin zum Absterben ganzer Bäumen waren. Auch hier wurde ein massiver Befall der Nadeln (Abbildung D.21.3 - 6), Zapfen und der Zweige mit Schaderregern der Gattung Diplodia sp. mittels mikroskopischer Untersuchung nachgewiesen. Diplodia gilt als primärer Verursacher des Diplodia-Triebsterben an Nadelgehölzen. Es handelt sich aber meist um andere Diplodia-Arten als bei den Obstgehölzen.

  • Popilia japonica

    Im Jahr 2021 wurde der Japankäfer Popillia japonica (Abbildung P.21.1 B), ein Quarantäneschädling, erstmals in Deutschland in Baden-Württemberg nachgewiesen. Die erwachsenen Tiere, wie auch die Larven im Boden, können Pflanzen durch ihre Fraßtätigkeit schädigen. Zum etwa 300 Pflanzenarten umfassenden Wirtspflanzenspektrum gehören neben Gehölzen, wie Ahorn, Buche und Eiche, auch landwirtschaftliche und gartenbauliche Kulturen wie Mais, Kartoffeln, Spargel, Tomate, Bohnen, Apfel, Steinobst, Brom- und Himbeere, Erdbeere und Heidelbeere, Weinreben sowie eine Vielzahl an Zierpflanzen. Auch auf Wiesen und Weiden kann es durch Wurzelfraß der Larven zu Schäden kommen. Erwachsene Japankäfer sind etwa 1 cm lang und besitzen einen auffällig goldgrün schimmernden Halsschild. Sie ähneln dem heimischen Gartenlaubkäfer Phyllopertha horticola (Abbildung P.21.1 A), besitzen jedoch im Gegensatz zu diesem 5 weiße Haarbüschel an den Seiten des Hinterleibs, sowie 2 Büschel am letzten Körpersegment (Abbildung P.21.2). Zudem zeigt er ein artcharakteristisches Alarmverhal-ten, indem er bei Gefahr zwei Beine seitlich abspreizt.

    Im Jahr 2021 wurde der Japankäfer Popillia japonica (Abbildung P.21.1 B), ein Quarantäneschädling, erstmals in Deutschland in Baden-Württemberg nachgewiesen. Die erwachsenen Tiere, wie auch die Larven im Boden, können Pflanzen durch ihre Fraßtätigkeit schädigen. Zum etwa 300 Pflanzenarten umfassenden Wirtspflanzenspektrum gehören neben Gehölzen, wie Ahorn, Buche und Eiche, auch landwirtschaftliche und gartenbauliche Kulturen wie Mais, Kartoffeln, Spargel, Tomate, Bohnen, Apfel, Steinobst, Brom- und Himbeere, Erdbeere und Heidelbeere, Weinreben sowie eine Vielzahl an Zierpflanzen. Auch auf Wiesen und Weiden kann es durch Wurzelfraß der Larven zu Schäden kommen. Erwachsene Japankäfer sind etwa 1 cm lang und besitzen einen auffällig goldgrün schimmernden Halsschild. Sie ähneln dem heimischen Gartenlaubkäfer Phyllopertha horticola (Abbildung P.21.1 A), besitzen jedoch im Gegensatz zu diesem 5 weiße Haarbüschel an den Seiten des Hinterleibs, sowie 2 Büschel am letzten Körpersegment (Abbildung P.21.2). Zudem zeigt er ein artcharakteristisches Alarmverhal-ten, indem er bei Gefahr zwei Beine seitlich abspreizt.

  • Querciphoma minuta

    Erstnachweis von Querciphoma minuta als Verursacher von Ast- und Stammnekrosen an Platanus x hispanica in Deutschland

    Im Rahmen eines Schaderregermonitorings an Platanen durch die Pflanzengesundheitskontrolle des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) im Juli und August 2022 wurden entlang einer Allee in Cottbus Stämme und Äste von 20 Jahre alten Platanen mit großen, dunkelbraunen bis rotbraunen Nekrosen beobachtet wie in Abbildung 1 A-C dargestellt. Untersuchungen im phytopathologischen Diagnoselabor des LELF zeigten, dass sich die Schädigungen von der Rinde bis ins Kernholz erstreckten, was in Abbildung 1 D-E ersichtlich ist. Mittels mikro- und molekularbiologischer Untersuchungen an fünf symptomatischen Ästen von vier ausgewählten Bäumen wurde Querciphoma minuta (Syn. Q. carteri) aus allen untersuchten Proben isoliert und identifiziert. Das zeigt die Abbildung 2. Ein Pathogenitätstest zur Erfüllung der Koch´schen Postulate mit 20 Platanen-Jungpflanzen bestätigte den eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Auftreten der beschriebenen Symptome und dem Befall mit Querciphoma minuta (Boldt-Burisch und Douanla-Meli, 2023). Es handelt sich hierbei um den Erstnachweis von Querciphoma minuta als potentiellen Schaderreger an Platanen. Das deutet darauf hin, dass das Wirtsspektrum und Schadpotential dieses Pilzes deutlich größer sein könnte als bisher vermutet.

    Erstnachweis von Querciphoma minuta als Verursacher von Ast- und Stammnekrosen an Platanus x hispanica in Deutschland

    Im Rahmen eines Schaderregermonitorings an Platanen durch die Pflanzengesundheitskontrolle des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) im Juli und August 2022 wurden entlang einer Allee in Cottbus Stämme und Äste von 20 Jahre alten Platanen mit großen, dunkelbraunen bis rotbraunen Nekrosen beobachtet wie in Abbildung 1 A-C dargestellt. Untersuchungen im phytopathologischen Diagnoselabor des LELF zeigten, dass sich die Schädigungen von der Rinde bis ins Kernholz erstreckten, was in Abbildung 1 D-E ersichtlich ist. Mittels mikro- und molekularbiologischer Untersuchungen an fünf symptomatischen Ästen von vier ausgewählten Bäumen wurde Querciphoma minuta (Syn. Q. carteri) aus allen untersuchten Proben isoliert und identifiziert. Das zeigt die Abbildung 2. Ein Pathogenitätstest zur Erfüllung der Koch´schen Postulate mit 20 Platanen-Jungpflanzen bestätigte den eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Auftreten der beschriebenen Symptome und dem Befall mit Querciphoma minuta (Boldt-Burisch und Douanla-Meli, 2023). Es handelt sich hierbei um den Erstnachweis von Querciphoma minuta als potentiellen Schaderreger an Platanen. Das deutet darauf hin, dass das Wirtsspektrum und Schadpotential dieses Pilzes deutlich größer sein könnte als bisher vermutet.

    © LELF

    Abbildung 1: (A) Stammnekrose (Foto: M. Schemmel, LELF) und (B-C) Astnekrosen  mit äußerlichen Symptomen und (D-E) innerliche Verbräunungen bis ins Kernholz gehend an Platanen im Juli und August 2022 in Cottbus (Fotos B-E: K. Boldt-Burisch, LELF)

     

    Abbildung 1: (A) Stammnekrose (Foto: M. Schemmel, LELF) und (B-C) Astnekrosen  mit äußerlichen Symptomen und (D-E) innerliche Verbräunungen bis ins Kernholz gehend an Platanen im Juli und August 2022 in Cottbus (Fotos B-E: K. Boldt-Burisch, LELF)

     

    © K. Boldt-Burisch, LELF

    Abbildung 2: Querciphoma minuta (A) Conidiomata auf synthetischem nährstoffarmen Agar und (B) Conidiomata mit Setae und  Koninien

     

    © K. Boldt-Burisch, LELF

    Abbildung 2: Querciphoma minuta (A) Conidiomata auf synthetischem nährstoffarmen Agar und (B) Conidiomata mit Setae und  Koninien

     

    Literatur

    Boldt-Burisch, K.; Douanla-Meli, C., 2023: First report of Querciphoma minuta causing branch and stem canker in Platanus × hispanica in Germany. New Disease Reports 47, e12153. https://doi.org/10.1002/ndr2.12153

    Literatur

    Boldt-Burisch, K.; Douanla-Meli, C., 2023: First report of Querciphoma minuta causing branch and stem canker in Platanus × hispanica in Germany. New Disease Reports 47, e12153. https://doi.org/10.1002/ndr2.12153

  • Ralstonia pseudosolanacearum

    Nachweis von Ralstonia pseudosolanacearum an Importware

    Aufgrund verschiedener Indizien werden Zufuhren von Ingwer und Kurkuma seit August 2023 in Deutschland genauer phytopathologisch untersucht. Ein Grund dafür ist, dass in den letzten Jahren das Bakterium Ralstonia pseudosolanacearum in Verkaufsware und auch im gartenbaulichen Anbau dieser Pflanzenarten nachgewiesen wurde. Ralstonia pseudosolanacearum ist ein gefährliches Bakterium, das bei wichtigen einheimischen Kulturpflanzen wie Kartoffeln und Tomaten zu erheblichen Schäden führen kann. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Betroffene Pflanzen müssen meist vernichtet werden.

    In Brandenburg stehen vor allem Importe von Ingwer und Kurkuma am Flughafen BER im Fokus. Seitdem werden wöchentlich meist mehrere Proben davon auf das Vorhandensein von Ralstonia pseudosolanacearum untersucht. In der zweiten Jahreshälfte 2023 wurde dabei fast wöchentlich ein positiver Fund verzeichnet. Das aufwändige Untersuchungsverfahren ist in der Durchführungsverordnung (EU) 2022/1193 genau geregelt. Als Screeningtest wird am LELF eine Real-Time-PCR durchgeführt. Bei positiven Screening-Befunden wird anschließend das Bakterium mikrobiologisch auf Nährboden isoliert. Kolonien mit typischer Morphologie werden selektiert und mittels einer zweiten PCR identifiziert. Erst wenn der zweite PCR Test positiv ist, gilt der Nachweis der Infektion als erbracht. Infizierte Ware darf nicht in den Umlauf gebracht werden.

    Nachweis von Ralstonia pseudosolanacearum an Importware

    Aufgrund verschiedener Indizien werden Zufuhren von Ingwer und Kurkuma seit August 2023 in Deutschland genauer phytopathologisch untersucht. Ein Grund dafür ist, dass in den letzten Jahren das Bakterium Ralstonia pseudosolanacearum in Verkaufsware und auch im gartenbaulichen Anbau dieser Pflanzenarten nachgewiesen wurde. Ralstonia pseudosolanacearum ist ein gefährliches Bakterium, das bei wichtigen einheimischen Kulturpflanzen wie Kartoffeln und Tomaten zu erheblichen Schäden führen kann. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Betroffene Pflanzen müssen meist vernichtet werden.

    In Brandenburg stehen vor allem Importe von Ingwer und Kurkuma am Flughafen BER im Fokus. Seitdem werden wöchentlich meist mehrere Proben davon auf das Vorhandensein von Ralstonia pseudosolanacearum untersucht. In der zweiten Jahreshälfte 2023 wurde dabei fast wöchentlich ein positiver Fund verzeichnet. Das aufwändige Untersuchungsverfahren ist in der Durchführungsverordnung (EU) 2022/1193 genau geregelt. Als Screeningtest wird am LELF eine Real-Time-PCR durchgeführt. Bei positiven Screening-Befunden wird anschließend das Bakterium mikrobiologisch auf Nährboden isoliert. Kolonien mit typischer Morphologie werden selektiert und mittels einer zweiten PCR identifiziert. Erst wenn der zweite PCR Test positiv ist, gilt der Nachweis der Infektion als erbracht. Infizierte Ware darf nicht in den Umlauf gebracht werden.

  • Übersicht 2024

    Arbeitsschwerpunkte lagen wie in den Vorjahren bei geplanten Serienuntersuchungen von Kartoffeln, Bodenproben, Tomaten und Zierpflanzen auf rechtlich geregelte Schaderreger wie Clavibacter sepedonicus, Ralstonia solanacearum, Globodera pallida, Globodera rostochiensis, Tomato Brown Rugose Fruit Virus beziehungsweise Xylella fastidiosa. Hervorzuheben sind besonders aufwendige Untersuchungen an Importen von Kukurma und Ingwer. Die am BER zugeführte Ware stammt aus Südostasien und ist auf das Vorhandensein des rechtlich geregelten Bakteriums Ralstonia pseudosolanacearum zu untersuchen. Auch 2024 wurde dieser Erreger regelmäßig in den Proben nachgewiesen.

    Neben den Serienuntersuchungen stellen Einzeluntersuchungen insbesondere tierischer und pilzlicher Schaderreger einen erheblichen Arbeitsaufwand dar. Rein von der Probenanzahl gehören diese Arbeiten scheinbar nicht zu den Schwerpunkten. Aber aufgrund der Schwierigkeit spezieller taxonomischer Bestimmungen, meist auch unter Einbeziehung molekularer Techniken wie der Sequenzanalyse und/oder der hohen Anzahl von Teil- und Einzeluntersuchungen, sind diese Proben eine große fachliche und zeitliche Herausforderung für die Sachbearbeiter. Denn meist muss eine Probe auf verschiedene Schaderreger (Parameter) gleichzeitig untersucht werden.

    Arbeitsschwerpunkte lagen wie in den Vorjahren bei geplanten Serienuntersuchungen von Kartoffeln, Bodenproben, Tomaten und Zierpflanzen auf rechtlich geregelte Schaderreger wie Clavibacter sepedonicus, Ralstonia solanacearum, Globodera pallida, Globodera rostochiensis, Tomato Brown Rugose Fruit Virus beziehungsweise Xylella fastidiosa. Hervorzuheben sind besonders aufwendige Untersuchungen an Importen von Kukurma und Ingwer. Die am BER zugeführte Ware stammt aus Südostasien und ist auf das Vorhandensein des rechtlich geregelten Bakteriums Ralstonia pseudosolanacearum zu untersuchen. Auch 2024 wurde dieser Erreger regelmäßig in den Proben nachgewiesen.

    Neben den Serienuntersuchungen stellen Einzeluntersuchungen insbesondere tierischer und pilzlicher Schaderreger einen erheblichen Arbeitsaufwand dar. Rein von der Probenanzahl gehören diese Arbeiten scheinbar nicht zu den Schwerpunkten. Aber aufgrund der Schwierigkeit spezieller taxonomischer Bestimmungen, meist auch unter Einbeziehung molekularer Techniken wie der Sequenzanalyse und/oder der hohen Anzahl von Teil- und Einzeluntersuchungen, sind diese Proben eine große fachliche und zeitliche Herausforderung für die Sachbearbeiter. Denn meist muss eine Probe auf verschiedene Schaderreger (Parameter) gleichzeitig untersucht werden.

    Tabelle U.24.2: Einzeluntersuchungen in der Phytopathologie, 2024

    Fachbereich/-gebiet Bakteriologie Entomologie Mykologie Nematologie Virologie Summe
    Andere Proben 6 7 5 1 4 23
    Kartoffeln 2.898 1 1 4.874 9.012 16.786
    L2 Ackerbau/Grünland 3 3
    L3 Intern 1 8 9 6 15 39
    L3 Saatgutanerkennung 1 14 21.200 21.216
    P3 Monitoring 68 91 194 4 69 426
    P4 Befallsmonitoring 1 22 2 224 249
    P4 EU-Erhebung 23 53 32 8 1.206 1.322
    P4 Export 10 5 1 4 20
    P4 Forst 48 48
    P4 Import 376 34 11 11 432
    P4 Kiefernholznematode 124 124
    P4 Unternehmerkontrolle 3 3 5 70 81
    Schaderregerüberwachung 38 117 90 1 740 986
    Summe 3.415 360 21.557 5.078 11.345 41.755

    Tabelle U.24.2: Einzeluntersuchungen in der Phytopathologie, 2024

    Fachbereich/-gebiet Bakteriologie Entomologie Mykologie Nematologie Virologie Summe
    Andere Proben 6 7 5 1 4 23
    Kartoffeln 2.898 1 1 4.874 9.012 16.786
    L2 Ackerbau/Grünland 3 3
    L3 Intern 1 8 9 6 15 39
    L3 Saatgutanerkennung 1 14 21.200 21.216
    P3 Monitoring 68 91 194 4 69 426
    P4 Befallsmonitoring 1 22 2 224 249
    P4 EU-Erhebung 23 53 32 8 1.206 1.322
    P4 Export 10 5 1 4 20
    P4 Forst 48 48
    P4 Import 376 34 11 11 432
    P4 Kiefernholznematode 124 124
    P4 Unternehmerkontrolle 3 3 5 70 81
    Schaderregerüberwachung 38 117 90 1 740 986
    Summe 3.415 360 21.557 5.078 11.345 41.755

    Tortendiagramm zur Aufteilung untersuchter Parameter auf die Fachgebiete 2024
    © LELF

    Abbildung U.24.3: Aufteilung untersuchter Parameter auf die Fachgebiete 2024 in Prozent

    Tortendiagramm zur Aufteilung untersuchter Parameter auf die Fachgebiete 2024
    © LELF

    Abbildung U.24.3: Aufteilung untersuchter Parameter auf die Fachgebiete 2024 in Prozent

    die Probenzahlen im Tortendiagramm
    © LELF

    Abbildung U.24.4: Probenzahlen Phytopathologie 2024 in Prozent

    die Probenzahlen im Tortendiagramm
    © LELF

    Abbildung U.24.4: Probenzahlen Phytopathologie 2024 in Prozent

  • Moroccan watermelon mosaic virus – ein Erstbefund in Brandenburg

    2024 wurde das bisher in Brandenburg unbekannte Potyvirus Moroccan watermelon mosac virus (MWMV; Potyvirus citrullimoroccense) erstmalig nachgewiesen. Auffällige Kürbis- und Zucchinipflanzen wurden vom Pflanzenschutzdienst in zwei Gartenbaubetrieben beprobt und in dem phytopathologischen Labor des LELF, mittels der RT-PCR in Zusammenarbeit mit dem Julius-Kühn-Institut, untersucht und MWMV wurde identifiziert. Befallene Pflanzen zeigten Blattvergilbungen (Chlorosen) und Blattverformungen, gelbe Flecken und Ringflecken auf den Früchten sowie eine Wuchshemmung und Ertragsminderung der Zucchinipflanzen (siehe Abbildungen 1 und 2). In einer der Proben konnte zusätzlich eine Doppelinfektion mit einem zweiten Potyvirus, das Zucchini yellow mosaik virus (ZYMV; Potyvirus cucurbitaflavitesselati), nachgewiesen werden. Potyviren bilden eine der größten Gruppen der Pflanzenviren und zu den Wirtspflanzen gehören viele ökonomisch wichtige Kulturpflanzen, zum Beispiel Kartoffeln und Pflaumen. MWMV wurde zuerst in Marokko in den 1970er Jahren beschrieben und hat sich seitdem in Afrika und im Mittelmeergebiet ausgebreitet. Zu den Wirtspflanzen des Virus gehören Kürbisgewächse und Papaya, bei denen das Virus erhebliche Ertragsverluste verursachen kann. Der Krankheitserreger wurde schon unter anderem in Spanien, Frankreich und Italien gefunden und ist daher in der EU nicht geregelt. MWMV wird durch Blattläuse, beispielsweise die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae), übertragen aber weitere Übertragungswege, wie zum Beispiel durch das Saatgut, sind nicht auszuschließen. Wie das Virus in Brandenburg eingeschleppt wurde, sowie ein Zusammenhang zwischen den beiden Fundorten, die circa 80 km auseinanderliegen, war nicht festzustellen. Das Auftreten von symptomatischen Pflanzen wird in der neuen Saison beobachtet.

    2024 wurde das bisher in Brandenburg unbekannte Potyvirus Moroccan watermelon mosac virus (MWMV; Potyvirus citrullimoroccense) erstmalig nachgewiesen. Auffällige Kürbis- und Zucchinipflanzen wurden vom Pflanzenschutzdienst in zwei Gartenbaubetrieben beprobt und in dem phytopathologischen Labor des LELF, mittels der RT-PCR in Zusammenarbeit mit dem Julius-Kühn-Institut, untersucht und MWMV wurde identifiziert. Befallene Pflanzen zeigten Blattvergilbungen (Chlorosen) und Blattverformungen, gelbe Flecken und Ringflecken auf den Früchten sowie eine Wuchshemmung und Ertragsminderung der Zucchinipflanzen (siehe Abbildungen 1 und 2). In einer der Proben konnte zusätzlich eine Doppelinfektion mit einem zweiten Potyvirus, das Zucchini yellow mosaik virus (ZYMV; Potyvirus cucurbitaflavitesselati), nachgewiesen werden. Potyviren bilden eine der größten Gruppen der Pflanzenviren und zu den Wirtspflanzen gehören viele ökonomisch wichtige Kulturpflanzen, zum Beispiel Kartoffeln und Pflaumen. MWMV wurde zuerst in Marokko in den 1970er Jahren beschrieben und hat sich seitdem in Afrika und im Mittelmeergebiet ausgebreitet. Zu den Wirtspflanzen des Virus gehören Kürbisgewächse und Papaya, bei denen das Virus erhebliche Ertragsverluste verursachen kann. Der Krankheitserreger wurde schon unter anderem in Spanien, Frankreich und Italien gefunden und ist daher in der EU nicht geregelt. MWMV wird durch Blattläuse, beispielsweise die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae), übertragen aber weitere Übertragungswege, wie zum Beispiel durch das Saatgut, sind nicht auszuschließen. Wie das Virus in Brandenburg eingeschleppt wurde, sowie ein Zusammenhang zwischen den beiden Fundorten, die circa 80 km auseinanderliegen, war nicht festzustellen. Das Auftreten von symptomatischen Pflanzen wird in der neuen Saison beobachtet.