Larven des Goldafter-Schmetterlings können Baumbestände im öffentlichen Grün schädigen und Allergien auslösen
- Erschienen amPotsdam/Frankfurt (Oder) - Der Goldafter (Euproctis chryshorroea) ist ein wärme- und trockenheitsliebender Schmetterling, der sich – begünstigt durch die Klimaveränderungen – seit dem Jahr 2014 stark vermehrt und hohe Populationsdichten bildet. Auch dieses Jahr ist wieder mit einigen Schäden in Brandenburg zu rechnen. Zur Vermeidung von wiederholtem Kahlfraß sollten die Überwinterungsgespinste bis spätestens Anfang April aus den Kronen herausgeschnitten werden. Das Landesamt für ländliche Entwicklung Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) bietet Beratung an, um über weitere Gegenmaßnahmen zu informieren.
Die Larven des Schmetterlings haben ein breites Wirtsspektrum von zirka vierzig Gehölzarten, darunter die wichtigsten Straßen- und Obstbaumarten wie Eiche, Ulme, Weißdorn, Linde und Apfel. Sie überwintern als drei bis fünf Millimeter lange Junglarven in weißen, tütenartigen Gespinsten an den Triebspitzen, meist im oberen, äußeren Kronenbereich.
Ab Mitte März bis April zur Zeit des Laubaustriebs beginnen sie mit dem Fraß an den neu austreibenden Blättchen. Ein Überwinterungsgespinst von zirka acht Zentimetern Höhe und drei bis vier Zentimetern Durchmesser kann rund 100 Junglarven enthalten.
Gerade in älteren Beständen des Straßenbegleitgrüns von Bundes- und Landestraßen und entlang der Autobahnen BAB 12, BAB 13 sowie der südlichen BAB 10 ist ab Ende April bis Mai wieder Kahlfraß in den Oberkronen zu befürchten. Die Raupenhaare der Larven des Goldafters können allergieauslösend sein. Dadurch sind Kronenpflegemaßnahmen und der Umgang mit dem Grünschnitt ab Mai bis Ende September in stark besiedelten Beständen hinsichtlich des Arbeitsschutzes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Baumpflege- und Garten- und Landschaftsbau-Betrieben eine Herausforderung.
Viele der Bäume des Straßenbegleitgrüns in Brandenburg sind Stiel- oder Roteichen. Diese haben unter den Trocken- und Hitzephasen der letzten sieben Jahre in Verbindung mit verstärktem Fraß durch Goldafter und Schwammspinner bereits schwer gelitten und zeigen zunehmend Vitalitätsverluste und Anzeichen des Eichensterbens.