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Tierschutz und Marktorientierung gleichzeitig fördern

Auftakt des Netzwerks Fokus Tierwohl zum Tag des Schweinehalters

- Erschienen am 01.12.2020

Frankfurt (Oder) / Ruhlsdorf – Das Land Brandenburg beteiligt sich am Netzwerk Fokus-Tierwohl als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Über drei Jahre sollen die Tierhalter in Deutschland durch einen umfassenden Wissenstransfer für eine tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Nutztierhaltung von Rindern, Schweinen und Geflügel unterstützt werden. Koordiniert wird das in Brandenburg durch eine eigens dafür eingeführte Tierwohlmultiplikatorin. Neben dem Tier- und Umweltschutz sind auch Produktionsqualität und Marktorientierung wichtige Themen. Das Gesamtfördervolumen für alle Projektpartner beträgt 15 Millionen Euro.

Seit Mitte September ist Natalie Wagner die Tierwohlmultiplikatorin für Brandenburg. Diese Stelle wurde für die Mitarbeit in dem bundesweiten Projekt beim Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) extra geschaffen. Sie wird die brandenburgischen Aktivitäten im Projekt koordinieren, Schulungen organisieren und den Kontakt zu den Projektpartnern halten.

Die Tierwohlmultiplikatorin, Natalie Wagner, erreichten Sie unter: natalie.wagner@lelf.brandenburg.de

Koordiniert wird das Projekt durch den Verband der Landwirtschaftskammern. Die Tierwohl-Kompetenzzentren für Rind beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, für Schwein bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und für Geflügel bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen organisieren mit Unterstützung von Facharbeitsgruppen die Sammlung und Aufbereitung des aktuellen Wissens zur Tierhaltung. Expertenbeiräte, besetzt mit Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis, stehen den Tierwohlkompetenzzentren beratend zur Seite.

Das Besondere am Projekt Fokus Tierwohl ist die bundesweite Zusammenarbeit der Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis, um möglichst viele der verstreut vorhandenen Daten und Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, den Modell- und Demonstrationsvorhaben und anderen aktuellen Projekten zu sammeln, aufzubereiten und fachlich fundiert einzuordnen. Dadurch soll eine möglichst umfassende Wissen-Vernetzung innerhalb der Branche ermöglicht und gefördert werden. In den drei Tierwohlkompetenzzentren werden die Daten gebündelt und für den Wissenstransfer aufbereitet. Durch die Projektpartner vor Ort wird das aufbereitete Wissen zur tierwohlgerechten Haltung von Rindern, Schweinen und Geflügel in einer Vielzahl von Veranstaltungen vermittelt.

Für das Land Brandenburg wird der „Tag des Schweinehalters“ am 9. Dezember 2020 der Auftakt zur Umsetzung des Projektes Fokus-Tierwohl sein. Der „Tag der Schweinehalter“ wird in diesem Jahr coronabedingt virtuell stattfinden. Nähere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie auf der Homepage des Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurerneuerung (LELF)

Mehr als 80 weitere Schulungen, Workshops und Seminare sollen in den nächsten drei Jahren folgen, wobei auch an eine Kooperation mit anderen landwirtschaftlichen Bildungsträgern gedacht ist. Die Weiterbildungsangebote richten sich nicht nur an Tierhalter und Beschäftigte in der Tierhaltung, sondern auch an Tierärzte und landwirtschaftliche Berater.

Dr. Gudrun Kretschmer, Organisatorin des Projektes in Brandenburg und Leiterin des zuständigen Fachreferates im LELF, hofft auf gute Ergebnisse: „Erstmalig wird in diesem Netzwerk fachspezifisches Wissen gebündelt, der Erfahrungsaustausch zwischen Praktikern, Wissenschaftlern, Beratern und anderen Gruppen intensiviert und damit die Wissens-Vernetzung auf eine neue Stufe gehoben.“